Saison 2007/08
UI-Cup

1. Runde

Stadion Kranjceviceva
(Zagreb / Kroatien)

Samstag, 23. Juni 2007

NK Zagreb -

Vllaznia Shkoder

 

2:1 (1:1)


Tore:

0:1 (3.) Arlind Norra
1:1 (19.) Safet Nadarevic

2:1 (63.) Tomislav Labudovic

 Zuschauer: ca. 1.500
 
Meine Eltern und meine Schwester hatten wie jedes Jahr auch in diesem wieder zwei Wochen Urlaub in Cavallino (Italien, nähe Jesolo / Venedig) gebucht. Ich wollte zuerst und wie eigentlich immer nicht mit. Als ich dann aber vier Wochen zuvor sah, dass an dem einen Wochenende der UI-Cup startet und NK Zagreb zu Hause spielen würde, fing es bei mir an zu klingeln. Ich buchte also auch noch kurzfristig einen Flug mit einer Billig Airline (welcher auf Grund der Kurzfristigkeit leider ein wenig "teurer" war), aber ich buchte ihn, denn diese Chance auf den Länderpunkt Kroatien wollte ich mir nicht entgehen lassen.
Am Freitag fuhr mich mein Onkel dann nach Hahn und von dort ging es via Ryanair nach Treviso, wo mich meine Eltern abholten. Am Abend wurde dann die erste Pizza gegessen und noch die ein oder andere Dose Bier geleert, ehe es so gegen Mitternacht ins Bett ging. Am nächsten Tag fuhr ich gegen 12 Uhr in Cavallino los. Schon der Weg zur Autobahn entpuppte sich als ziemlich langwierig. Es war Samstag und somit viel An- und Abreise-Verkehr der Touristen. Ich brauchte geschlagene anderthalb Stunden für die 38 Kilometer zur Autobahn. Endlich auf der "Autostrada" angekommen, wurde es aber auch nicht viel besser. Zähfliesend ging es in Richtung Trieste, wo an einer Mautstation der nächste Stau war und wieder hatte ich eine halbe Stunde verloren. Mittlerweile war beim Grenzübertritt nach Slowenien schon 15 Uhr und ich hatte noch einiges an Wegstrecke vor mir. An der ersten Mautstation in Slowenien wunderte ich mich, dass man mit Euro zahlen konnte und auch Euro wieder zurück bekam. Die Euro- Einführung dort zum 01.01.2007 muss irgendwie an mir vorbei gegangen sein. In Slowenien war zwar kein großartiger Verkehr, aber irgendwie ging es auch nicht so richtig voran. Über Ljubljana ging es weiter in Richtung slowenisch/kroatische Grenze, wo mich wieder ein kleiner Stau erwartete. Dieser dauerte zwar nur eine knappe Viertelstunde, aber so langsam wurde die Zeit knapper. Zum Glück war es nicht mehr allzu weit und ich erreichte gegen 17:10 Uhr endlich die Stadtgrenze von Zagreb.
Den Anfahrtsweg zum Stadion hatte ich genauestens ausgedruckt, aber das alles nutzt nichts, wenn ich Trottel eine Straße zu früh abbiege. Schnell einen älteren Herren gefragt, der konnte zwar gebrochen deutsch reden, mir aber bei meinem Problem auch nicht weiter helfen. Ein paar Meter weiter wieder gehalten und eine Frau gefragt. Diese konnte mir (in besserem Deutsch als die Hälfte aller in Deutschland lebenden Personen) den Weg zum Stadion haargenau beschreiben. So kam ich um etwa 17:20 Uhr und somit zehn Minuten vor Spielbeginn dort an, wo aber schon die nächste Hürde vor mir stand. Wie erwartet konnten die Kroaten nichts mit dem Euro anfangen und ich konnte somit mit diesem auch nicht zahlen. Dachte ich mir, aber durch den ganzen Stau war es nun recht spät geworden. Leider ging es mit Kreditkarte auch nicht, so dass mich durchfragen und schnell zum Geldautomaten 300 Meter weiter rennen musste. Hier schnell Geld gezogen und wieder zurück an die Kasse. Für etwa 10 Euro ein Ticket gekauft und rein ins Stadion.
Als ich ins Stadion lief, waren schon knapp zwei Minuten gespielt und ehe ich mich gesetzt hatte, konnten die Albaner mit ihrem ersten Angriff durch Arlind Norra in Führung gehen. Danach setzte ich mich erst einmal und schaute dem Treiben auf dem Platz weiter zu. Zagreb schien geschockt, denn die Angriffe verliefen recht ideenlos. Als man sich nach knapp 20 Minuten erstmals ein wenig in der Gäste-Hälfte festsetzte, brachte dies vier Eckbälle in Folge und beim Letzten den 1:1-Ausgleich durch Safet Nadarevic. Doch anstatt weiter Gas zu geben, ließen es die Gastgeber nun überraschend wieder ein wenig ruhiger angehen und bis zur Pause passierte nichts mehr. Der kroatische Coach hatte es in der Kabine wohl ziemlich krachen lassen, denn NK Zagreb kam stürmisch aus dieser und verbuchte eine Chance nach der anderen, aber man brachte die Hulla einfach nicht im Netz unter. Wieder dauerte es knapp 20 Minuten in dieser Halbzeit, bis NK die Bude machte. Tomislav Labudovic erzielte aus dem Gewühl die NK-Führung. Nur acht Minuten danach erhielt Shkoder-Verteidiger Franc Ahi die Ampelkarte und musste das Feld vorzeitig verlassen. Nun rechnete eigentlich alles damit, dass die Kroaten noch ein wenig Gas geben und das ein oder andere Tor mehr erzielen würden. Aber weit gefehlt, man zog sich völligst unverständlich in Überzahl zurück und wurde dafür auch fast bestraft, als Gilman Lika zehn Minuten vor dem Ende fast den Ausgleich für Vllaznia Shkoder erzielte, aber er wollte scheinbar mit dem Ball ins Tor laufen und so konnte ihn der kroatische Schlussmann Goran Basic den Ball geradeso noch von den Füßen spitzeln. Ab der 88. Minute war die Anzahl der Spieler auf dem Rasen wieder gleich, denn Zagrebs Krunoslav Lovrek schlug seinem Gegenspieler vor einem Freistoß in den Unterleib, was der türkische Schiedsrichter sah und ihn logischerweise mit der roten Karte des Feldes verwies.
Den Heimweg ließ ich dann gemütlich angehen. An der letzten Tankstelle in Slowenien tankte ich das Auto nochmal knüppelvoll, da es im Vergleich zu Italien um etwa 25 Cent pro Liter billiger war. Fix und fertig kam ich letztendlich nach Mitternacht und 742 Kilometern in 9:43 Stunden reiner Auto-Fahrzeit, aber glücklich mit dem Länderpunkt Kroatien, endlich wieder am Urlaubsort meiner Eltern an. 

 

Marcel