Saison 2007/08
Regionalliga Nord


Steigerwaldstadion
(Erfurt)

Samstag, 20. Oktober 2007

FC Rot-Weiß Erfurt -
SG Dynamo Dresde
n

2:2 (0:1)


Tore:

0:1 (36.) Ivo Ulich (Foulelfmeter)

1:1 (54.) Dominik Kumbela

2:1 (70.) Daniel Brückner
2:2 (72.) Christian Hauser

Zuschauer:
12.717

 

Zum Ground nach Erfurt hatte ich es früher irgendwie mit dem OFC nie geschafft und somit fehlte dieser mir noch. Als die Spiele der Regionalliga terminiert wurden, fiel mir dieses Spiel sofort ins Auge und da ich nichts anderes vorhatte, wurde es ganz dick in meiner Planung angestrichen. FC Rot-Weiß Erfurt gegen die SG Dynamo Dresden, DAS Ost-Derby in der Regionalliga Nord.
Nach dem Eishockey am Vorabend hätte ich noch auf eine Party gehen können. Da ich aber wusste, wie das dann ausgegangen wäre, habe ich es lieber gleich gelassen und bin nach Hause. So stand ich um 9 Uhr halbwegs ausgeschlafen auf und machte mich gemütlich fertig. Ich frühstückte, studierte die Zeitung und stöberte noch kurz im Internet. Der Lottozettel wurde noch abgegeben und schnell bei Erki vorbei gefahren, so dass ich um 10:20 Uhr in Nidda weg kam und um etwa 10:45 Uhr in Reiskirchen auf die Autobahn fuhr. Der Verkehrsfunk meldete nichts allzu Schlimmes und da ich mit wieder dem Benz des Vaters unterwegs war, fuhr ich gesittet um nicht den Tank schon auf der Hinfahrt leer zu rasen. Ich kam etwa 12:45 Uhr in Erfurt an und bog direkt gegenüber des Steigerwaldstadions in eine Seitenstraße ein. Sofort hatte ich Glück, denn ein parkendes Auto verließ die Parklücke und ich konnte mir knappe 200m Luftlinie vom Stadion entfernt einen kostenlosen Parkplatz sichern, besser geht es ja wohl fast nicht.
Als ich ausstieg und Richtung Stadion lief, hörte ich schon massig Blaulicht und sah schon einiges an Polizisten. Ich ging zum Haupteingang und sicherte mir schnell eine Sitzplatz-Karte, da ich freie Sicht auf beide Fanblocks haben wollte. Auf dem Vorplatz des Eingangs standen schon einige Gesichter, die wohl nicht nur auf Fußball schauen aus waren, was mir aber ziemlich egal sein sollte. Ich schaute noch ein wenig dem Treiben vor dem Haupteingang zu und begab mich gegen 13 Uhr ins Stadion. Dort wurde zuerst die Thüringer Bratwurst getestet und für "absolut empfehlenswert" befunden. Sehr lecker und mit 1,80 Euro alles andere als teuer. Im Fanshop, der sehr viele Artikel hatte und sehr gut gestaltet war, gab es für mich noch einen Pin und um etwa 13:20 Uhr ging ich auf die Tribüne. Der Gästeblock war schon gut gefüllt und auch auf Erfurter Seite war es recht voll. Ich nahm das Stadionheft durch und es war auch schon fast Anpfiff. Beim Einlauf der Spieler präsentierte Erfurt mit weißen Doppelhaltern ein RWE, welches vor roten Doppelhaltern drum herum schön in Szene gesetzt wurde, sah gut aus.
Erfurt begann von Beginn an sehr druckvoll und man sah ihnen an, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten. Dynamo zu Beginn abwartend und auf Konter lauernd, was ihnen sehr gut gelang. Erfurt biss sich an der Dresdner Abwehr die Zähne aus und als Dresden nur zu Zehnt war (ein Spieler wurde an der Seitenlinie behandelt) brachte man einen langen Ball in den Strafraum, welchen Thomas Bröker annahm und aus Sicht des schwachen Schiedsrichters Trautmann (übrigens aus Hessen ;-) ) unfair zu Fall gebracht wurde. Schon im Stadion dachte ich, dass es kein Elfmeter war und wurde später in der Sportschau dann auch bestätigt. Ivo Ulich war es egal, er verwandelte sicher zur Führung. Kurz vor der Pause hatte RWE noch ein dickes Ding, aber man köpfte den Ball nur an den Querbalken. Auch nach der Pause bestimmte Erfurt weiter das Spiel. Nur dieses Mal mit mehr Glück. Nach einer Hereingabe von rechts hielt Dominik Kumbela den Fuß hin und der Ausgleich, sehr zur Freude des Erfurter Anhangs, war geschafft (54.). Nur 16 Minuten später gab es Ecke für den Gastgeber. Der Ball wurde zu kurz abgewehrt und Daniel Brückner drosch die Kugel aus etwa 20 Metern ins Netz - Erfurt nun total in Ekstase. Nach der verdienten Führung kam es im Anschluss an den Anstoß zu einem der seltenen Dresdner Angriffe. Christian Hauser schoss nicht allzu fest auf das RWE-Gehäuse, aber der Ball wurde noch abgefälscht und landete im Netz. So währte die Führungs-Freude nicht allzu lange und es stand schon wieder 2:2. Nun war die Luft ein wenig raus und beide Teams gaben sich mit dem einen Punkt zufrieden. Nur der eingewechselte Ex-Offenbacher Patrick Würll störte noch kurz die Ruhe, als er in der 89. Minute aus dem Nichts den Pfosten traf. Der schwächste Mann auf dem Platz, Schiedsrichter Trautmann, beendet die Partie ziemlich pünktlich. Er wurde zu Ende hin von den Erfurtern als "Wessi-Schwein" beschimpft. Dass man Schiedsrichter als "Schieber" oder "Hoyzer" deklariert, wusste ich ja, aber dass man ihn permanent als "Hure" besang, wurde mir erst heute von den Gastgebern erlernt. Auch Dynamo-Trainer Ede Geyer bekam sein Fett weg und musste sich des öfteren "Stasi-Schwein" zu Gemüte führen.
Ich verließ direkt mit dem Schlusspfiff die Tribüne und begab mich zügig zum Auto. Denn auf der Strecke zur Autobahn war noch eine Baustelle und ich wollte den Stau dort an der Ampel umgehen, was mir auch sehr gut gelang. Ich war flott auf der Autobahn und ebenso rasch zu Hause. In Reinhardshain musste ich noch mal tanken. Leider hörte ich dort am Radio die Bundesliga-Ergebnisse, was ich eigentlich nicht wollte, denn ich hatte vor mich bei der Sportschau überraschen zu lasen. Naja, wenigstens hatte die SGayE verloren und ich hatte somit noch ein paar gemütliche Kilometer vor mir. Pünktlich zur Sportschau war ich zu Hause, wo zuerst die selbst gesehene Partie gezeigt wurde und ich mir die klare Fehlentscheidung beim Elfmeter, wie oben bereits erwähnt, nochmals anschauen konnte.