Test-Länderspiel
St.Jakob-Park
(Basel / Schweiz)
Mittwoch, 26. März 2008
Schweiz -
Deutschland
0:4 (0:1)
Tore:
0:1 (23.) Miroslav Klose
0:2 (61.) Mario Gomez
0:3 (67.) Mario Gomez
0:4 (89.) Lukas Podolski
Zuschauer: 38.500 (ausverkauft)
Für das Test-Länderspiel im Land des Co-Gastgebers hatte mir Christian schon wochenlang
im Voraus ein Ticket beim DFB mitbestellt und mit Snicki und Matze waren die beiden Mitfahrer auch schnell gefunden. Eine Woche vor Spielbeginn machte man 14:30 Uhr in Sprendlingen als
Abfahrtszeit aus.
In den Tagen vor dem Spiel kam der Wintereinbruch zurück nach Deutschland und auch am
Spieltag selbst schneite es den ganzen morgen ununterbrochen. Christian fragte bei mir an, ob wir nicht noch eine Stunde eher fahren sollten, was ich aber verneinte, da mein Arbeitskollege Urlaub
hatte und es für mich nicht möglich war noch eine Stunde früher abzuhauen. Selbst den vermeintlichen Treffpunkt um 13:50 Uhr an der Tankstelle in der Nieder-Mockstadt schaffte ich nicht, da
unmittelbar vor Feierabend noch ein klein wenig Arbeit auf mich zuflatterte. Eine Viertelstunde verspätet, also um 14:05 Uhr, nahmen wir dann von Nieder-Mockstadt das erste Teilstück der Strecke
auf uns. In Sprendlingen kaufte ich mir in einem Getränkeshop noch einen Six-Pack Bier und danach stellten wir die Autos auf dem Arbeitsparkplatz von Snicki´s Firma ab.
Snicki ´s Diesel setzten wir um etwa 14:45 Uhr in Dreieich-Sprendlingen auf die Autobahn
und die Fahrt in Richtung Schweiz begann. Der Verkehr hielt sich - mal abgesehen von einmal etwa 2 Km zähfließendem Verkehr vor einer Baustelle bei Rastatt - absolut in Grenzen, so dass wir schon
gegen 17:45 Uhr in Weil am Rhein die Autobahn verließen. Zwar liegt das Stadion direkt an der Autobahn, aber um für diese etwa 7-8 Kilometer nicht eine Vignette für 25 Euro kaufen zu müssen,
zogen wir es vor das letzte Stück auf der Landstraße durch Basel zu bewältigen. In einem Kreisel fuhr Snicki dann doch aus Versehen auf die Auffahrtsspur zur Autobahn, was wir aber nach etwa 20
Metern gleich bemerkten. Schnell den Rückwärtsgang rein und das kleine Mini-Stück zurück gefahren. Nach einem Kilometer sahen wir dann auch gleich das Stadion und parkten in einer Seitenstraße
knappe anderthalb Kilometer entfernt vom St.Jakob-Park. Das Stadion erinnert (auch wenn die Bauform eine komplett andere ist) mit seinen Luftpolstern und der roten Leuchtfarbe ganz klar an die
Allianz-Arena in München bei einem Bayern-Spiel. Ist eigentlich nicht verwunderlich, denn beide Stadien hatten den gleichen Architekten.
Wir liefen zum Stadion und dort tauschten wir unsere Voucher zuerst einmal in die
richtigen Tickets um. Danach trennten sich die beiden Frankfurter von den beiden Offenbachern. Die Frankfurter (Snicki und Matze) gingen in die Einkaufspassage und aßen Pizza, während die beiden
Offenbacher (Christian und ich) ein wenig am Stadion bleiben um dem regen Treiben zuzuschauen. Alsbald trafen wir die beiden uns bekannten DFB Fanclub-Betreuer Hessen, ein Gladbacher Kumpel von
Christian, einen Schweizer Bekannten von mir und einen weiteren Offenbacher jeweils zum plaudern. Danach schlenderten wir ebenfalls ein paar Minuten durch die Einkaufspassage, ehe wir knapp eine
Stunde vor Spielbeginn das Stadion betraten. Wusste es von außen nicht so richtig zu gefallen, war der Innenraum schon eher unser Geschmack. Nur die Gänge und Laufwege waren recht eng, sowie die
Männer-Toiletten sehr ungünstig ganz unten im Block platziert. Ich traf noch einen Darmstädter, der mir ein Fanzine übergab und nach ein wenig Plauderei ging es eine knappe halbe Stunde vor
Anpfiff auf meinen Sitzplatz, wo Christian nebenan schon verweilte. Vor Beginn des Spiels entdeckten wir noch "Ex", einen Duisburger Leverkusener mit Düsseldorfer Eishockey-Herz und auch hier
wurden noch ein paar Worte getauscht.
Die deutsche Nationalmannschaft begann das Spiel recht druckvoll und erarbeitete sich
schnell drei Chancen von Ballack (9.) und zwei Mal Schweinsteiger (2. und 10.), die man aber nicht verwerten konnte. Danach kam der Gastgeber besser ins Spiel und hatte etwa zehn Minuten die
Oberhand. In dieser Zeit erzielten die Eidgenossen auch ein zu Recht nicht anerkanntes Abseitstor durch den Dortmunder Alexander Frei. Mitten hinein in die einzige richtige Drangphase der
Schweizer fiel das 0:1. Pass auf Außen, wo Mario Gomez den Ball zentimetergenau in die Mitte spielte. Dort musste Miroslav Klose die Kugel nur noch ins leere Tor einschieben. Fortan entwickelte
sich ein kurzweiliges Spiel mit kleinen Chancen hüben wir drüben, wobei das deutsche Team jederzeit optisch überlegen war und man nicht wirklich das Gefühl hatte, die Schweizer würden uns an
diesem Abend in Bedrängnis bringen. Hitzlsperger (27.) und Ballack (38.) hatten noch gute Chancen für die deutsche Nationalmannschaft, aber scheiterten am Schweizer Keeper Diego Benaglio, im
Diensten des Bundesligisten VfL Wolfsburg. Alex Frei besaß nach einer halben Stunde die einzige weitere gute Torchance der Schweiz, köpfte aber Jens Lehmann aus fünf Metern genau in die Arme. Mit
dem 0:1 ging es dann auch in die Pause. Nach dem Seitenwechsel kam die DFB-Elf wieder stärker aus der Kabine und folgerichtig fielen dann auch nach einer schweizer Chance (20-Meter-Schuss von
Daniel Gygax, den Lehmann glänzend hielt. Ansonsten erlebte der Ersatzkeeper von Arsenal London einen ruhigen Abend, auch wenn er bei der ein oder anderen der zahlreichen Schweizer Ecken
vorbeisegelte) die Tore. Mario Gomez vom deutschen Meister VfB Stuttgart konnte sich binnen kurzer Zeit (61. und 66. Minute, jeweils nach feinen Pässen von Clemens Fritz bzw. Lukas Podolski) zwei
Mal als Torschütze feiern lassen und das Ergebnis wurde auf 0:3 hochgeschraubt. Danach tat man auf deutscher Seite nur noch das Nötigste, was aber jederzeit genug war um gegen die Schweiz zu
bestehen. Des weiteren taten viele Auswechselungen das Ihre zum hemmenden Spielfluss. Letztendlich besorgte der eingewechselte Lukas Podolski in der 89. Minute nach einem Alleingang noch den
0:4-Endstand und im deutschen Lager war man glücklich. Ordentlich gespielt, aber einen großen Zeitraum nur das Nötigste getan. Aber das reichte noch lange für die Schweiz.
Nach dem Spiel gab es auf einmal einen Menschenauflauf unten im deutschen Block. Ich
schaute mal genauer hin und sah Komödiant Oli Pocher mit einem Franz Beckenbauer Double die Welle machen. Dem Pocher ist echt für nix zu doof ;-) Schlechte Vorstellung auch der deutschen Fans in
Basel. Mit den richtigen Leuten kann man dort das ganze Stadion auseinander singen. Aber leider waren aufgrund der Nähe zu Deutschland viel zu viele Fußball-Touris, Rentner und alles was man
sonst nicht braucht, vor Ort.
Nachdem sich das Stadion geleert hatte, machten Christian und ich noch ein paar Fotos
vom leeren Rund und danach ging es direkt in Richtung Auto. Leider führte der Weg über einen schmalen Fußweg, so dass sich alles stockte. Die Infrastruktur erschien mir im Allgemeinen noch nicht
so richtig EM-tauglich und das zehn Wochen vor der EM. Da bin ich mal gespannt ob man das alles noch in den Griff bekommt.
Gegen 23:15 Uhr fuhren wir von unserem Parkplatz weg, hatten in der Stadt noch ein wenig
Verkehr und überquerten um 23:45 Uhr die Grenze in Weil am Rhein. Ich legte mich dann schlafen, da ich am nächsten Tag ja wieder arbeiten musste. Zwischendurch wurde ich noch 2-3x wach. Aber als
ich so richtig wach wurde, waren wir um 1:45 Uhr schon von der Autobahn runter und in Dreieich-Sprendlingen um uns auf unsere Autos zu verteilen. Christian setzte ich unterwegs wieder in
Nieder-Mockstadt ab und gegen 2:35 Uhr war ich dann selbst zu Hause. Noch ein paar Minuten an den Rechner gesetzt und um 3 Uhr fiel ich dann völlig erschöpft ins Bett. Gerade einmal 2:15 Stunden
später klingelte der Wecker und die Arbeit rief... :-(
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