Saison 2007/08
2. Bundesliga

30. Spieltag

Brita-Arena
(Wiesbaden)

Sonntag, 27. April 2008

SV Wehen-Wiesbaden -
Kickers Offenbach

2:1 (0:1)


Tore:
0:1 (30.) Aristide Bancé

1:1 (64.) Hajrudin Catic

2:1 (79.) Valentine Artem


 Zuschauer: 11.276

 

Für das Spiel in Wiesbaden beim SV Wehen-Wiesbaden gab es schon Wochen zuvor nach dem Heimspiel gegen Köln die begehrten Tickets. Da wir uns welche sichern konnten, beschlossen wir mit uns nicht im Bus anzumelden, sondern mit dem Auto zu fahren. Ein paar Tage vorher überkam es uns dann doch und wir planten eine Anreise mit dem Zug. Jessica musste leider absagen, da sie kurzfristig arbeiten musste und so bekam Nici unsere dritte Karte.
Am Tage zuvor groundete ich noch Bad Hersfeld, hatte aber schon Kopfschmerzen und Übelkeit. Danach ging ich trotzdem mit Sven grillen und alles war soweit okay, bis ich etwa um Mitternacht etwa Schüttelfrost bekam. Also schnell nach Hause und ab ins Bett. Als ich dann am nächsten Morgen aufstand, hatte ich immer noch ein wenig Kopfschmerzen und nahm einen Aspirin-Erkältungstrunk zu mir. Um 9:50 Uhr stand Nici schon bei uns im Hof und Sven kam auch kurz darauf. Ich war ebenfalls ruckzuck fertig, so dass wir abstarten konnten. Wir fuhren aber noch mal über Schwickartshausen, da Sven Öl im Auto nachfüllen wollte und mit einem weiteren Stop an der Tankstelle in Ranstadt ging es weiter nach Offenbach. Hier parkten wir um 10:50 Uhr das Auto auf dem VIP-Parkplatz und liefen den Weg, den normal die Gästefans bei einem OFC-Heimspiel benutzen, in Richtung Bahnhof Offenbach-Ost. Um viertel nach Elf kamen wir dort an und ich kaufte mir noch ein Wasser. Klaus wurde auch gleich gesichtet, so dass es noch zu einem kleinen Smalltalk reichte. Kurz darauf ging es auch schon auf den Bahnsteig, denn pünktlich um 11:29 Uhr fuhr unsere S-Bahn in Offenbach ab. Zuerst noch 3-4 Haltestellen in Offenbach, ging es dann weiter in die verbotene Stadt nach Frankfurt. Hier wurde an jeder Haltestelle (da es eine S-Bahn war, waren dies ja genug) von den OFC-Fans richtig nett gepöbelt. Weiter ging es über Kelsterbach, Rüsselsheim und Mainz nach Wiesbaden. Ich nahm unterwegs noch mal Aspirin Kopfschmerztabletten und es wurde glücklicherweise besser. Nach der einen Stunde Zugfahrt folgte noch etwa eine Viertelstunde Fußweg zur Brita-Arena, wo wir etwa 13 Uhr ankamen. Wir sahen den Tom-Bus vor dem Stadion stehen und blieben nochmal kurz auf einen Plausch stehen, ehe es fünf Minuten später weiter ging. Nach Durchsuchungen, als wären die hundert wichtigsten Personen dieses Erdballs ebenfalls im Stadion zu Gast, ging es rein in die Wellblechhütte. Ein Toilettengang und ein Wasser später gingen wir in den Gästeblock. Aus dem Eckblock S18 war die Sicht extrem mies, denn das eine Tor konnte man fast gar net einsehen. Hinzu kamen Ordner & Securities, die absolut eine Frechheit waren. Nicht nur, dass sie absolut arrogant waren, sondern Fans wurde der Gang nach oben in den Block verwehrt, wurden im absolut vollen Block regelrecht zur Seite gedrängt und teilweise auf der Treppe sogar geschubst. Zustände, die schon fast skandalös waren. Nun kann ich echt verstehen, wieso die Aufruhr nach dem Gladbach-Spiel in Wiesbaden so groß war, denn diese haben wohl ähnliche Sachen erlebt. Scheinbar will man sich im neuen Stadion mit neuem Sicherheitsdienst nun profilieren, nachdem man bis letztes Jahr noch auf dem Halberg in Taunusstein-Wehen auf Kuhhaufen parken musste. Peinlich präsentierten sich die Wehener Fans mit einem Spruchband: "Sieben stille Minuten für sieben schlechte Spiele!" Sensationell peinlich. Ob da manche wohl schon vergessen hat, dass man Aufsteiger ist und vor der Saison als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt wurde. Scheinbar fühlen sich dort manche schon als Bayern München, echt ohne Worte!!!
Zum Spiel: Wehen nun schon seit sieben Spielen ohne Sieg und auch Offenbach mit nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen. Der große Vorsprung des OFC von acht Punkten auf die Abstiegsränge war nach zwei Lauterer Siegen auf zwei Punkte geschmolzen und durch den Koblenzer Acht-Punkte-Abzug wegen Lizenzverstößen spitzt es sich im Abstiegskampf immer mehr zu. Der OFC begann engagiert und druckvoll. Die erste Chance hatten zwar die Gastgeber, als Goalgetter Ronny König per Kopf scheiterte. Danach spielte nur noch der OFC und hatte u.a. durch Ricardo Sousa (4.) und zwei Mal Aristide Bancé (13. und 26.) dicke Chancen um in Führung zu gehen. Aber alle guten Dinge sind drei: Nach genau einer halben Stunde konnte Suat Türker von links eine Traumflanke in den Strafraum setzen. Dort war Bancé dem Wehener Kopilas entwischt und wuchtete den Ball zum 1:0 in die Maschen. Die etwa 3.000 mitgereisten Offenbacher flippten schier aus. Die Stimmung war absolut auf dem Siedepunkt, nachdem man das Geschehen in Sachen Sangeskunst wie erwartet bestimmte. Vor der Pause gab es noch eine weitere gute OFC-Chance, als Kapitän Torsten Judt die Hulla mit links volley auf das Tor drosch, aber Wehens Keeper Thomas Richter schnell ins Eck abtauchte und den Ball geradeso noch zur Ecke abwehren konnte. Nach dem Seitenwechsel wendete sich das Blatt komplett. Wehen nun das bessere Team und der Herr im Hause. Ronny König und Sascha Amstätter hatten kurz nach der Pause gute Chancen. Offenbach gelang es nur noch schwer sich zu befreien. Die beste OFC-Chance hatte noch Suat Türker nach einer Stunde, als er Wehens Torhüter Thomas Richter schon umkurvt hatte, aber dann genau auf den auf der Linie stehenden Kopilas zielte, so dass dieser den Ball von der Linie köpfen konnte. Im direkten Gegenzug wusste sich Niko Bungert nur mit einem Foul an der Strafraumgrenze zu helfen und für den schon gelb vorbelasteten Ex-Schalker bedeutete das logischerweise die Ampelkarte. Nun brach das gesamte Unheil über den OFC herein. In der 64. Minute konnte Maximilian Nicu von links unbedrängt flanken. Im Strafraum versuchte sich zuerst der eingewechselte Valentine Atem, aber dessen Schuss konnte Cesar Thier mit dem Fuß prächtig abwehren. Allerdings war Thier dann auch geschlagen gegen den Nachschuss von Hajrudin Catic, der den Ball mit voller Wucht an die Unterkante der Latte setzte, von wo er ins Tor fiel. Wehen blieb am Drücker und bei Offenbach merkte man nun die Verunsicherung. Nach einem langen Ball ließ Ronny König den Ball per Kopf nach hinten abtropfen, wo Valentine Atem goldrichtig stand und den Ball aus etwa 16 Metern flach rechts unten in die Maschen hämmerte. Wehen machte danach hinten dicht und der OFC packte es zu Zehnt einfach nicht sich noch einmal aufzuraffen. Wehen mit 40 Punkten nun gerettet und Offenbach mehr denn je im Abstiegskampf.
Nach dem Spiel stand ich erst einmal ziemlich versteinert dar, da ich das Spiel für mich persönlich als ein kleines Schicksalsspiel für mich persönlich ausgemacht hatte. Mir wurde nun endgültig klar wie haarscharf es auch dieses Jahr wieder werden wird im Abstiegskampf. Als der Block sich schon ziemlich geleert hatte, gingen wir nun auch endlich. Am Bus vom Tom noch schnell eine Mezzo-Mix getrunken, liefen wir dann auch gemütlich in Richtung Bahnhof. Dort angekommen noch schnell auf den Fahrplan geschaut. Nächste S-Bahn um 16:20 Uhr auf Gleis 3. Schnell auf die Uhr geschaut: "16:19 Uhr!" UFF! Noch schnell einen Sprint hingelegt und somit konnten wir die frühe S-Bahn erreichen, die uns schon um 17:30 Uhr in Offenbach absetzte. Dort erwarteten uns am Bahnhof insgesamt 22 grün-weiße. Muss man das verstehen? Wir stiegen in Offenbach-Ost in den Bus ein, der uns in vier Minuten ans Stadion brachte. Noch ein paar Meter Fußweg und Sven brachte uns letztendlich ruckzuck nach Hause, wo ich um etwa 18:30 Uhr ankam.