Saison 2007/08
2. Bundesliga

31. Spieltag

Stadion am Bieberer Berg
(Offenbach)

Sonntag, 04. Mai 2008

Kickers Offenbach -
VfL Borussia Mönchengladbach

1:7 (0:1)


Tore:

0:1 (28.) Oliver Neuville (Foulelfmeter)

0:2 (49.) Oliver Neuville (Foulelfmeter)

1:2 (54.) Roel Brouwers (Eigentor)

1:3 (58.) Marko Marin

1:4 (66.) Sharbel Touma

1:5 (73.) Marcel Ndjeng

1:6 (77.) Soumaila Coulibaly

1:7 (89.) Marcel Ndjeng


Zuschauer: 19.051

 

Heute kam es auf dem Bieberer Berg zum Spiel zwischen dem OFC und dem unangefochtenen Tabellenführer aus Mönchengladbach. Gladbach stand, trotz dass man in den letzten Wochen auch hier und da mal Federn ließ, immer noch ziemlich sicher an der Tabellenspitze und könnte mit einem Sieg den vorentscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg machen, wohingegen der OFC den gleichen vorentscheidenden Schritt in Richtung Nichtabstieg machen könnte. Es war also genug Spannung geboten, ob der Konstellation. Mit an den Berg angereist waren etwa 5.000 Borussen-Fans, die ihrerseits schon ziemlich aufstiegssicher nach Offenbach fuhren.
Sven, Nici, Tobi, Jessica, Tillmann und ich verteilten uns auf zwei Autos, als wir gegen 11:30 Uhr in Richtung Offenbach aufbrachen. Vor dem Spiel noch schnell im Fanshop Osnabrück-Tickets für Sven und mich, sowie eine Hoffenheim-Karte für Jessica und Nici geholt. Danach ging es rein und nach einer Wurst und dem Bezahlen des Osnabrück-Busses bei gaerwin, standen wir schon recht früh im Block 2b, der dennoch schon gut gefüllt war. Das ärgert mich jedes Mal, denn wo sind die ganzen Gesichter denn das ganze Jahr, wenn es gegen Teams wie Jena, Paderborn, oder sonst wen geht? Ich werde es wohl nie verstehen!
So, nun aber zum Spiel: Offenbach begann das Spiel sehr selbstbewusst und man war sich scheinbar durchaus bewusst, dass man heute einen großen Schritt in Richtung Ligaverbleib machen konnte. Überraschend der OFC tonangebend und in den ersten 20 Minuten auch mit den beiden besten Chancen. Jeweils war es Aristide Bancé, der nach Mokhtari-Freistoß bzw. nach einer Judt-Flanke am glänzend parierenden Christopher Heimeroth im Borussen-Tor scheiterte. Nach der Hälfte der ersten Halbzeit hatte auch der Gast seine erste Chance, als Sascha Rösler einen Freistoß nur Zentimeter am rechten Pfosten des OFC-Tores vorbeisetzte. Nur zwei Minuten danach kam es im Strafraum zu einem Zweikampf zwischen Martin Hysky und Rob Friend. Der OFC-Innenverteidiger ging ein wenig blöd in den Zweikampf und Schiedsrichter Lothar Sippel entschied auf Elfmeter. Kann man geben, muss man aber nicht. Schade, dass im Zweifel mal wieder gegen den OFC gepfiffen wurde. Olivier Neuville ließ sich das Ding nicht entgehen und verwandelte ins rechte Eck (28.). Der OFC keineswegs geschockt war weiterhin das bessere Team. Ricardo Sousa scheiterte nach einer halben Stunde mit einem Freistoß. Und erneut der Portugiese und Thorsten Judt vergaben weitere dicke Chancen (39.). Unrühmlicher Paukenschlag vor der Halbzeit in einer sehr nickligen Partie - besonders Sichone und Friend taten sich hier hervor - setzte aber erneut Aristide Bancé. Der bullige Stürmer aus Burkina Faso senste eine Minute vor der Halbzeit an der Mittellinie völlig übermotiviert Olivier Neuville um, und erhielt dafür von Schiedsrichter Sippel die knallrote Karte. In meinen Augen leider durchaus vertretbar, dieser Platzverweis.
Die Gemüter hatten sich ein klein wenig beruhigt, als die zweite Halbzeit begann, da gab es schon den nächsten Paukenschlag. Moses Sichone soll im Strafraum Roel Brouwers am Kopfball gehindert haben und erhielt dafür ebenfalls knallrot. Den erneuten Elfer ließ sich erneut Neuville nur vier Minuten nach dem Seitenwechsel nicht nehmen und verwandelte zum 0:2. So musste der OFC nun praktisch eine ganze Halbzeit mit 9 gegen 11 spielen, und das gegen die stärkste Mannschaft der Liga. Völlig überraschend kam Offenbach aber zuerst mal zum Anschlusstreffer. Nach einem langen Ball wollte Roel Brouwers diesen zu seinem Keeper zurück spielen. Allerdings schaute er sich wohl nicht richtig nach hinten um und köpfte den Ball über Heimeroth hinweg ins eigene Tor (54.). Aber die Hoffnung auf die Sensation währte nur für vier Minuten, denn dann konnte der quirlige Marko Marin den alten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellen. Von nun an war das nur ein reines Schaulaufen für Gladbach und die Tore fielen wie reife Früchte. Sharbel Touma (66.), Marcel Ndjeng (73. und 89), sowie Soumaila Coulibaly treffen zum Endstand von 1:7. Glück hatte der OFC hierbei noch, dass Schiedsrichter Sippel wohl nicht den Mut hatte ein drittes Mal auf den Punkt zu zeigen, als Cesar Thier eine halbe Stunde vor dem Ende Roberto Colautti in Strafraum foulte. Eine kleine Mitschuld an dem Desaster muss man wohl auch OFC-Trainer Andersen zusprechen, der nach dem 1:3 und mit 9 gegen 11 noch einen Stürmer für einen Mittelfeldspieler einwechselte, anstatt lieber ein wenig Sicherheit ins Spiel zu bringen. Somit war das Torverhältnis des OFC endgültig das schlechteste aller Abstiegskandidaten. Hoffentlich bringt das am Ende nicht noch den Ausschlag im spannenden Abstiegskampf.
Bitter für den OFC, dass die nächsten Gegner mit dem heimstärksten Team Freiburg und dem zweitbesten Auswärtsteam, Hoffenheim, nun von einem derart schweren Kaliber sind, dass man nun endgültig Angst bekommen kann.
Tobi, Tillmann, Nici und Jessica fuhren nach Hause, während Sven und ich noch auf den Sportplatz der SG Rosenhöhe fuhren, da dort unsere zweite Mannschaft gegen die SG Dornheim spielte. Wir kamen dort etwa eine halbe Stunde vor Spielende an und gerade als wir ankamen gab es eine rote Karte für den OFC-Spieler Alex Karrer. Unglaublich, schon wieder rot. Hatte sich die Welt heute gegen den Verein Kickers Offenbach verschworen? Aber kurz darauf traf Hakan Cesur zum 2:1-Endstand uns somit war der Aufstieg aus der Landesliga Hessen Süd in die Oberliga Hessen perfekt. Die Spieler feierten ausgelassen auf dem Rasen und die nach dem Gladbach-Debakel mittlerweile etwa 30 angereisten Fans ließen ihre Freude außerhalb mit dem ein oder anderen Bengalo freien Lauf. Glückwunsch ans B-Team für diese eindrucksvolle Saison, die man bereits am fünftletzten Spieltag mit dem Aufstieg krönen konnte. In den 30 Saisonspielen gab es nur zwei Niederlagen, und diese kurioserweise BEIDE gegen den FV Bad Vilbel.