Saison 2007/08
2. Bundesliga

32. Spieltag

badenova-Stadion
(Freiburg)

Mittwoch, 07. Mai 2008

SC Freiburg -
Kickers Offenbach

0:1 (0:0)


Tor:
0:1 (83.) Oualid Mokhtari

 Zuschauer: 13.850

 

Nach der geschichtsträchtigen 1:7-Klatsche gegen Gladbach am vorherigen Wochenende und der Ergebnisse des Vortages, war das ehemalige 8-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge aufgebraucht und man fand sich plötzlich auf den selbigen wieder. Der Rückstand auf Koblenz und Kaiserslautern betrug allerdings jeweils einen und auf Osnabrück nur zwei Punkte (plus jeweils das schlechtere Torverhältnis). Aber beim Restprogramm des OFC konnte einem angesichts der schweren Spiele schlecht werden. Am heutigen drittletzten Spieltag musste man in Freiburg beim heimstärksten Team der Liga ran. Es folgt ein Heimspiel gegen Aufstiegskandidat Hoffenheim (immerhin zweitbestes Auswärtsteam der Liga) und am letzten Spieltag ein Auswärtsspiel beim direkten Konkurrenten in Osnabrück.
Es war das dritte Spiel unter der Woche und zum dritten Mal erwischte es den OFC und man musste auswärts ran. Da es mit dem Bus wegen der frühen Abfahrtszeit nur schwer möglich war, entschied ich mich für die Variante mit dem Auto selbst zu fahren. Sven war natürlich gleich dabei und auch Martin war vor zwei Wochen schon "angemeldet". Ein paar Tage sagte Martin mir, dass seine Schwester auch mit wolle und somit war das Auto voll. Als Abfahrtszeit einigte man sich auf 13 Uhr in Ranstadt. Sven packe es nicht ganz und kam eine Viertelstunde später. Aber da wir recht früh waren, sollte es normal kein Problem sein. Auf der Autobahn gab ich zunächst ein wenig Gas, denn man kann ja nie wissen was noch so alles passiert. Wir kamen aber bis Karlsruhe recht gut durch und hatten auch dort nur etwa eine Viertelstunde Stau. Aber danach war die Autobahn wieder frei und bis Freiburg hatten wir keine weiteren Probleme und kamen etwa gegen 16 Uhr an der Stadtgrenze Freiburg an. Von dort staute es sich trotz zweispuriger Straße ziemlich extrem, so dass wir in einer halben Stunde nur drei Kilometer weit kamen. Wir waren noch 1,5 Kilometer vom Stadion entfernt, als wir ein Parkhaus entdeckten. Da ich kein Bock mehr auf Stau hatte und nicht genau wusste ob wir näher am Stadion noch einen Parkplatz bekommen würden, fuhren wir halt ins Parkhaus. Unser Fußweg dauerte etwa eine knappe Viertelstunde, bis wir am Stadion angekommen waren. Dort ging es direkt ins Stadion und eine Frikadelle später standen wir gegen 17 Uhr auf unserem Stehplatz im (mit Wehen und Aachen) übelsten Gästeblock der Liga.
Offenbach begann mit der erwarteten Startelf. Für die beiden rot-gesperrten Moses Sichone und Aristide Bancé rückten Niko Bungert und Anestis Agritis in die ersten Elf. Der Gastgeber aus Freiburg begann offensiv und kombinierte sich oft über die Flügel in Richtung des OFC-Tores. Die Gäste aus Hessen standen sehr defensiv und versuchten Freiburg vom eigenen Tor fern zu halten, was meistens auch gelang. Nach wenigen Sekunden schoss Matmour nur ans Außennetz des OFC-Gehäuses. Kurz darauf begann die einzige große Drangphase des SC Freiburg von der 15. bis zur 30. Spielminute. Matmour (15.) rauschte an einer Idrissou-Flanke vorbei, Pitroipa schoss kläglich aus zehn Metern neben das Tor (18.) Thier faustete einen Günes-Freistoss aus der Gefahrenzone (24.), Sousa köpfte einen Aogo-Freistoss von der Linie (25.) und Barth köpfte nach einer Ecke knapp über die Latte (32.). Danach nahmen die Freiburger Chancen ab und bis zur Halbzeitpause passierte nicht mehr allzu viel. Einzig der OFC hatte eine Minute vor dem Pausenpfiff noch eine gute Möglichkeit, als Mokhtari im Strafraum auftauchte, aber trotz guter Schussmöglichkeit selbstlos dem ebenfalls gut platzierten Judt auflegte. Dessen Schuss landete aber leider in den Beinen eines Freiburger Abwehrspielers. In der Halbzeit musste ich eine Angst-Sitzung halten und kam pünktlich zum Wiederanpfiff auf meinen Platz zurück. Der OFC wagte nun mehr und traute sich hin und wieder mal über die Mittellinie in die Hälfte der Schwarzwälder. Den Anfang mit Chancen machte aber wie in Halbzeit 1 der Gastgeber. Ein Schuss von Matmour strich nur 2-3 Meter am Tor vorbei (54.). Nur vier Minuten danach fehlten bei Idrissou nur wenige Zentimeter zum Torerfolg, welcher ihm aber in der 61. Minute gelang. Dem Tor wurde aber zu Recht die Anerkennung verweigert, da sich der ehemalige Duisburger klar im Abseits befand. Dieses nicht gegebene Tor war nun der endgültige Weckruf für Offenbach und die Hessen waren auf einen Schlag plötzlich das bessere Team. Agritis scheiterte nach einem Stellungsfehler in der Freiburger Hintermannschaft aus kurzer Distanz (64.), ein Wörle-Schuss wurde geradeso noch abgeblockt (67.) und ein Hysky-Schuss strich nur ganz knapp über die Querlatte (72.). Nun war es ein Spiel mit offenem Visier und beide Mannschaften suchten den Torerfolg. Während Freiburg wie fast das ganze Spiel bis zum Strafraum gut kombinierte und dann ideenlos wirkte, war Offenbach schnörkelloser. Müller fing einen schlechten Pass kurz hinter der Mittellinie ab, setzte zum Sprint an und bediente 20 Meter vor dem Tor Oualid Mokhtari. Dieser drang in den Strafraum ein und drosch das Leder sieben Minuten vor Spielende flach links ins lange Eck. Die Emotionen waren einfach gigantisch und bei meinem Sturm auf den Zaun setzte ich mal wieder alle Gesetzte der Schwerkraft außer Kraft. Danach hieß es noch mal sieben Minuten plus zwei Minuten Nachspielzeit zittern, aber Freiburg spielte weiterhin ideenlos. Als der sehr gut leitende Schiedsrichter Aytekin nach 92:15 Minuten endlich abpfiff hörte man tonnenweise Steine von den Herzen der OFC-Fans purzeln. Die Mannschaft wurde zu Recht gefeiert und selbst zwanzig Minuten nach Spielende war der Gästeblock während des Auslaufens noch locker zu drei Vierteln gefüllt und die Mannschaft wurde weiter gefeiert.
Etwa eine halbe Stunde nach Abpfiff verließen wir als Letzte den Gästeblock und nach ein wenig Gelaber an den Fanbussen gingen wir in Richtung Parkhaus. Dort auf dem Weg entdeckten wir unseren gesperrten Stürmer Aristide Bancé, mit dem wir noch schnell ein paar Fotos schossen. Um etwa 19:15 Uhr stiegen wir ins Auto ein und fuhren los in Richtung Heimat. Zum Glück hatten wir keinen Verkehr und trotz spritsparendem Fahren waren wir um etwa 22:45 Uhr wieder in Ranstadt angekommen.