Saison 2008/09
3. Liga
1. Spieltag

Gottlieb-Daimler-Stadion
(Stuttgart)

Samstag, 26. Juli 2008 / 14:00 Uhr

VfB Stuttgart II -
Kickers Offenbach

1:1 (1:0)


Tore:
1:0 (38.) Sebastian Hofmann
1:1 (63.) Steffen Haas


 Zuschauer: 1.900

 

Nach dem bitteren Abstieg elf Wochen zuvor in Osnabrück, begann nun heute für den OFC eine neue Zeitrechnung. Man hatte sein erstes Ligaspiel in der neu gegründeten 3. Liga zu bestreiten und traf auswärts auf die starke U23-Vertretung des VfB Stuttgart, welche in den letzten beiden Saisons jeweils den dritten Platz in der Regionalliga Süd belegte.
Nachdem das Spiel etwa vier Wochen zuvor endgültig auf Samstag terminiert wurde, stand für mich fest, dass dieses eine ideale Zugfahrt sein wird. Nach und nach fanden sich immer mehr Mitfahrer und letztendlich stand man an jenem Samstag morgen um 8 Uhr mit 7 Mann (und Frau) bei mir. Markus erklärte sich zum Fahren bereit. Sven, Tobi und ich machten Schnick-Schnack-Schnuck um den zweiten Fahrer. Nach zwei Unentschieden war Tobi beim dritten Versuch der Verlierer und musste dran glauben. In Ranstadt wurde noch mal kurz gehalten um auf die Bank zu gehen und beim Bäcker Brötchen zu holen. Tobi fuhr derweil schon auf die Autobahn, während Daniel und ich im Markus-Auto an der Tankstelle noch Bier besorgten. Als wir am Hanauer Kreuz waren, klingelte mein Handy und Denise war dran. Das Auto mit Tobi als Fahrer, Denise und Sven als Beifahrer hatte sich verfahren. Typisch! Da sie aber auch nicht richtig erklären konnten, wo sie sich gerade befinden, konnte ich leider auch nicht weiter helfen. Unser Auto kam um 8:45 Uhr etwa in Hanau am Hauptbahnhof an, wo Markus sich noch schnell ein Parkschein zog. Wir gingen schon in die Bahnhofshalle und gerade als wir unser Wochenend-Ticket zogen, kamen die anderen drei angesprungen. Um 8:55 Uhr zogen sich die anderen drei das zweite Wochenend-Ticket und ab ging es ans Gleis 9, denn um 8:59 Uhr kam schon der Zug. Dieser war schon recht voll, so dass wir nur noch fünf bzw. später dann sechs Sitzplätze bekamen. Das Bier floss schon ordentlich und bis Würzburg wurden unsere Vorräte immer weniger. In Würzburg stiegen wir in einen anderen Zug um, wo wir auf Notsitzen alle nebeneinander Platz bekamen. Es gesellten sich noch einige bekannte Gesichter zu uns, so dass für einiges an Stimmung und lustigen Gesprächen gesorgt war. In Stuttgart am Hauptbahnhof mussten die OFC-Fans noch in eine S-Bahn umsteigen, was aber nicht ohne zwei Mal Rauch gezündet zu haben, geschah. Um 13:17 Uhr kamen wir an der Haltestelle "Gottlieb-Daimler-Stadion" an und liefen etwa noch zehn Minuten per Fuß zum Stadion. Dort waren zwei Kassen geöffnet und so dauerte das auch noch ein wenig. Im Stadion noch eine Wurst und ein Wasser gegen den Durst und noch ein Bier gekauft, setzten wir uns in den riesigen Gästeblock ziemlich nach oben. Überraschenderweise waren doch an die 1.200 Kickers-Fans mit nach Stuttgart gereist und sorgten laut einem Bekannten von mir, der auf der Haupttribüne saß für "nicht durchgehende, aber zumeist gute und laute Stimmung."
Um Punkt 14:00 Uhr pfiff Schiedsrichter Peter Sippel die Partie an. Der OFC mit Anstoß und gleich einem Angriff nach vorne in die Stuttgarter Hälfte. Dieser Angriff wurde aber gestoppt und nach einem Konter setzten die VfB-Bubis das erste Ausrufezeichen, denn Julian Schieber hämmerte den Ball aus etwa 15 Metern an die Unterkante der Latte. OFC-Torhüter Robert Wulnikowski wäre in dieser Szene absolut chancenlos gewesen. In der 5. Minute musste sein Gegenüber Timo Hammel zum ersten Mal eingreifen. Den Flachschuss von Tufan Tosunoglu konnte er aber sicher unter sich begraben. Nur zwei Zeigerumdrehungen später war erneut Julian Schieber im Mittelpunkt. Der aus der U19 nach oben gerückte Youngster verzog mit seinem Volleyschuss aber klar. Nachdem die ersten Angriffe der jungen VfB´ler verpufften, kam der OFC so langsam besser ins Spiel. Tufan Tosunoglu (22.) und Mirnes Mesic (25.) per Schuss und Steffen Haas (24.) per Kopf hatten die ersten Chancen der Kickers. Nach einem guten Pass von Sebastian Hofmann startete Sven Schipplock genau im richtigen Moment und stand in der 34. Minute alleine vor Robert Wulnikowski, scheiterte jedoch am glänzend aufgelegten Ex-Siegener. Erneut nur vier Minuten später kam es annähernd zu einer gleichen Szene. Julian Schieber gewann ein Kopfballduell im Mittelfeld, Sven Schipplock passte in die Tiefe auf Sebastian Hofmann und dieser machte es dieses Mal besser. Er umkurvte Robert Wulnikowski und konnte problemlos zur 1:0-Führung einschießen. In den weiteren zehn Minuten bis zur Pause geschah nichts mehr, so dass es mit der Gastgeber-Führung in die Kabinen ging. Aus diesen kam der OFC mit mächtig Wut im Bauch, denn man suchte sofort den Weg nach vorne. Zwei Mal der äußerst agile Tufan Tosunoglu und Daniel Damm per Kopf hatten in den ersten zehn Minuten Möglichkeiten für die Gäste, aber man scheiterte entweder am glänzend reagierenden Hammel oder setzte den Ball nur Zentimeter neben das Tor. In der 63. Minute war es dann endlich so weit: Stefan Zinnow flankte von rechts in den Strafraum, wo Steffen Haas mit dem Hinterkopf zur Stelle war und über Hammel zum Ausgleich einköpfte. Der Druck der Gäste wurde in dieser Phase ziemlich hoch und die Gastgeber hatten reichlich Mühe nicht noch einen Gegentreffer zu kassieren. Stefan Zinnow und erneut Steffen Haas hatten noch Chancen für den OFC, sowie kurz vor Schluss dann noch Nico Klotz und Sebastian Hofmann für den VfB. Aber ein Tor wollte keinem von beiden Mannschaften mehr gelingen, so dass es letztendlich beim wohl leistungsgerechten Unentschieden blieb.
Nach dem Spiel wollten die OFC-Fans noch ihre Pfandbecher abgeben, aber zuerst wurde man an eine einzige Kasse geschickt und später hörte man dann von dem Rentner hinter dem Tresen lapidar nur "Ich habe kein Kleingeld mehr!" und dieser machte sich aus dem Staub. Logischerweise wurde es immer mehr unruhiger und als man dann plötzlich noch die Frechheit besaß und die Rolläden runtermachen wollte, kam es fast zur Eskalation. Fliegende Becher und poltern an den Rolläden waren die logische Konsequenz. Nachdem sich das ganze Durcheinander ein wenig aufgelöst hatte, gingen wir dann auch an die S-Bahn-Station. Nach etwa zehn Minuten Wartezeit kam die S-Bahn, die uns an den Hauptbahnhof brachte. Dort hatten wir noch Zeit für eine kleine Mahlzeit beim McDonalds, ehe es in den Zug erneut in Richtung Würzburg ging. Dort kaufte ich mir am Bahnhof noch ein Wasser und weiter ging die Fahrt mit dem Zug in Richtung Hanau. Irgendwann blieben wir in Heigenbrücken im Spessart stehen und eine Lautsprecher-Durchsage ließ nichts gutes verlauten. Auf dem Gleis war vor uns ein ICE liegen geblieben und dieser musste erst noch entfernt werden. Letztendlich warteten wir an diesem "Bahnhof", wo außer einer kleinen Kneipe nur Wald und Wiese war, knapp 45 Minuten, bis der Zug sich endlich wieder in Bewegung setzte. Mit fast einer Stunde Verspätung kamen wir gegen 21:50 Uhr in Hanau an. Dort sahen wir, dass Tobi wegen Nichtziehen eines Parkscheins einen Strafzettel über 25 Euro am Auto hängen hatte. Das war die Strafe für´s Verfahren am morgen ;-) Wir fuhren in Richtung Heimat, wo wir alle in Mockstadt erneut die amerikanischen Restaurants besuchten, Tobi, Denise und Sven den McDonalds, Markus, Nani, Daniel und ich den Burger King. Gegen 23 Uhr kamen wir dann ganz zu Hause an und aufgrund der Müdigkeit lag ich eine knappe Stunde später schon im Bett.