Saison 2008/09
DFB-Pokal
1. Hauptrunde

Stadion am Bieberer Berg
(Offenbach)

Freitag, 08. August 2008

Kickers Offenbach -
SpVgg. Greuther Fürth

1:0 (1:0)


Tor:
1:0 (13.) Benjamin Baier

 Zuschauer: 7.760

 

Alles andere als zufrieden war ich mit der Auslosung im DFB-Pokal einige Wochen zuvor. Für den OFC gab es das Los Greuther Fürth. Meine Meinung (und auch die Meinung vieler anderen nach) war in etwa: Man fliegt vor wenigen Zuschauern (da Fürth bei den Gelegenheitsfans kaum zieht) vermutlich raus, da der Gegner ja doch zu den stärksten der 2. Bundesliga gehört. Aber da man es ja nicht ändern kann, musste man mit dem Los wohl oder übel leben. Von Offenbacher Seite her, sprach man in Person von Sportmanager Andreas Möller von "einem Spiel, in dem Geschichte geschrieben werden kann".
Gegen 18:10 Uhr fuhr ich zu Sven, der gerade von der Arbeit gekommen war. Nach kurzer Wartezeit kam er auch schon die Türe raus. Tobias war auch schon da, so dass es losgehen konnte. Wir fuhren über Büdingen, wo wir noch Jessica abholten und von dort direkt nach Offenbach. Gegen 19:15 Uhr kamen wir dort an, Tobi und Sven aßen was und ich babbelte ein wenig am Fan-Container. Um etwa 19:40 Uhr gingen wir in den Block und die Zeit bis zum Anpfiff verging, wie immer, meistens schnell.
Fürth begann äußerst druckvoll und versuchte Offenbach schnell zu stören. Dies gelang ihnen zu Beginn des Spiels auch sehr gut, so dass mir in den ersten Minuten Angst und Bange wurde. Sobald Fürth den Ball eroberte, suchten sie denn schnellen Weg in den OFC-Strafraum, konnten sich aber keine nennenswerten Chancen erspielen. Nach etwa zehn Minuten konnten sich die Gastgeber ein wenig aus der Umklammerung lösen. Nach einem Angriff über Alexander Huber und einer Flanke von Stefan Zinnow, konnte in der Mitte Martin Meichelbeck gerade so noch vor dem zum Einschuss bereiten Steffen Haas klären. Beim zweiten Vorstoß des OFC setzte sich Mirnes Mesic an der Mittellinie gegen Marino Biliskov durch, über Benjamin Baier gelang der Ball erneut rechts auf Stefan Zinnow. Dieser verschleppte geschickt das Tempo und als Baier nachgerückt war, spielte er ihm den Ball etwa 18 Meter vor dem Tor zu. Mit einem sehenswerten Schuss über den weit vor dem Tor stehenden Sascha Kirschstein erzielte der Youngster die 1:0 Führung für Offenbach (13.). Der OFC fortan an nun hellwach und um jeden Ball wurde gekämpft und zur Not auch gegrätscht, was des öfteren auch Szenenapplaus vom Publikum einbrachte. In der 21. Minute schlenzte Ivo Ilicevic den Ball aus halblinker Position auf´s Tor, aber Robert Wulnikowski war auf dem Pfosten und lenkte den Ball ins Toraus. Der Zweitligist hatte optisch sichtbar die Überlegenheit im Mittelfeld, aber die Kickers ließen nur wenige Torchancen zu. Richtig gute Torchancen waren sogar absolute Mangelware und so ging es unter dem Applaus der heimischen Fans mit einer 1:0-Führung in die Kabinen. Die Franken kamen etwas druckvoller auf den Rasen zurück, allerdings bot sich das gleiche Bild wie in den ersten 45 Minuten. Optisch überlegene Franken hatten absolut keine Ideen, gegen gute gestaffelte Offenbacher, die mit viel Laufarbeit und Engagement den Zweitligisten immer wieder zu Fehlpässen zwangen. Ein Lupfer von Ilicevic ging in der 51. Minute drei Meter am Tor vorbei. Dieser Lupfer zeigte die ganze Ideenlosigkeit von Fürth, denn der Kroate fand keine Anspielstation und musste so den Ball aus der Ferne auf das OFC-Gehäuse schnicken. Aufregung allerdings dann doch in der 57. Minute. Nach einer Flanke von rechts ging Cidimar Kickers-Torhüter Wulnikowski nach Ansicht von Schiedsrichter Wolfgang Walz im Fünf-Meter-Raum zu arg an und sein Treffer wurde wohl zu Recht nicht anerkannt. Das war es dann auch schon wieder an Fürther Möglichkeiten. Der OFC hatte zwar weniger Aktionen in der Offensive als Fürth, strahlte bei diesen Szenen allerdings zumeist mehr Gefahr aus. Christian Fröhlich zwang Kirschstein mit einem harten und präzisen Linksschuss zu einer Glanzparade (69.). Nur eine Minute danach verpasste Steffen Haas knapp eine Flanke und somit wohl ebenso wie Fröhlich kurz zuvor die Vorentscheidung. Von den Franken war weiterhin wenig zu sehen, denn ihre Angriffe waren weiterhin wenig durchdacht und zumeist rannte man sich in den Defensivreihen der Kickers fest. Einen Schuss des eingewechselten Stephan Reisinger fälschte Daniel Damm in der 74. Minute ans Außennetz ab, die darauf folgende Ecke köpfte Biliskov weit über das Tor. Auch die letzte Chance von Daniel Brückner, dessen Volleyschuss in der Nachspielzeit das Gehäuse um mehrere Meter verfehlte, brachte nichts mehr ein. Groß war dann natürlich die Freude beim Anhang des Drittligisten, als der Schiedsrichter die Partie nach 94 Minuten abpfiff. Nach der Sieger-Uffta und einer Welle, feierten die Spieler noch vor der Henninger- und der Haupt-Tribüne, ehe sie noch einen Diver vor der Waldemar-Klein-Tribüne hinlegten. Auch hierfür ernteten sie von ihrem eigenen Anhang Applaus.
Nach diesem Spiel gingen wir Vier an mein Auto und fuhren gemütlich in Richtung Heimat. Nach einem Stopp beim goldenen M, ging es dann nach Hause. Um etwa 0 Uhr schloss ich meine Tür auf und las zunächst die ganzen Foren durch, was nach einem solchen Sieg natürlich umso leichter fällt.