Saison 2007/08

League 1 Orange

(1. Liga Frankreich)

Stade Abbé Deschamps
(Auxerre / Frankreich)

Samstag, 22. Dezember 2007

AJ Auxerre -
AS Monaco

1:0 (0:0)


Tor:
1:0 (68.) Sammy Traoré


 Zuschauer: 8.952

 

In den letzten beiden Jahren hieß unser Ziel vor Weihnachten oder zwischen den Jahren immer die Niederlande. Dieses Jahr machten Markus und ich uns schon frühzeitig Gedanken, dass es nun nach Frankreich gehen sollte, denn der Spielplan hatte sich was Nettes ausgedacht: Am 22.12. war mit Auxerre gegen Monaco die "Zugabe", aber unser Hauptaugenmerk galt dem Spiel ein Tag später. Und zwar war es mit Lens gegen Lille das Derby im Norden von Frankreich. Zuerst wurde Snicki gefragt, ob er und sein Diesel verfügbar waren. Und als er uns zusagte, konnte Markus etwas mehr als eine Woche vor Reisebeginn die Tickets für das Derby ordern und auch unsere Übernachtung im Formel 1-Hotel etwa zehn Kilometer von Auxerre buchen.
Dienstags schrieb mich der Darmstädter Alex im ICQ an und erzählte mir, dass er eigentlich Bock auf diese Tour hatte, aber erst noch mal das Finanzielle regeln wolle. Tags drauf waren die Dinge geregelt und die Darmstädter hatten sich verdoppelt. Er buchte für die beiden auch Lens-Tickets und die Übernachtung, so dass wir Mittwochs das Auto mit fünf Mann vollbesetzt hatten.
Freitags dann noch schnell einen halben Tag gearbeitet ging es für Snicki und mich noch mit dem EC Bad Nauheim zu Auswärtsspiel in der Eishockey-Oberliga nach Rosenheim, wo man einen überraschenden 5:2-Sieg landen konnte. Um 4 Uhr waren wir in der Nacht erst zu Hause, was uns aber nicht dran hinderte am nächsten Tag um 9:15 Uhr bei Markus in Selbold vorzufahren. Die beiden Darmstädter waren auch schon da, so dass die Reise auch gleich beginnen konnte. An Frankfurt, Mainz, Kaiserslautern vorbei, ging es bei Saarbrücken über die Grenze. Da wir sehr gut in der Zeit waren, fuhren wir ab der Grenze durchwegs Landstraße um den franz. Autobahn-Mautgebühren zu entgehen. Nach etwa 300 Kilometern französische Landstraße, erreichten wir gegen 17 Uhr unser Hotel und checkten ein. Es war zwar recht eng für drei Personen, aber bei zehn Euro pro Person wollen wir über diese eine Nacht absolut nicht meckern. Wir legten uns noch mal kurz auf´s Bett und schauten ein paar Minuten lang Nancy gegen Lyon. Als das uns das kurz vor der Halbzeit zu sinnlos erschien, machten wir uns halt über zwei Stunden vor Spielbeginn schon ans Stadion.
Dort kauften wir unsere Tickets auf der Hintertortribüne in der Nähe vom Gästeblock. Da wir aus Monaco nichts Besonderes erwarteten, kann man sich auch mal daneben setzen. Als wir unsere Tickets hatten, drehten wir noch eine Runde am Stadion und fanden diverse Sicherheitsmängel bzw. einem Spiel im Notfall auch gratis beiwohnen zu können. Eine knappe Stunde vor Spielbeginn ging es dann ins Innere. Ich kaufte mir im Fanshop meinen obligatorischen Pin, aber es dauerte ewig, so dass sich die anderen schon mal den Ultras-Stand anschauten oder ihre Plätze suchten. Ein wenig mehr als eine halbe Stunde vor Kick-Off ging es dann auch für mich auf die Tribüne, die recht spärlich besetzt war. Markus und ich setzten uns ein wenig Abseits um uns normal unterhalten zu können. Kurz vor Spielbeginn kamen dann auch Snicki und Jörg noch zu uns und das Spiel konnte losgehen.
Der Kick zwischen dem AJ Auxerre und dem AS Monaco spiegelte ihren Tabellenstand wieder. Beide Teams im Mittelfeld platziert, Monaco im oberen und Auxerre im unteren. Die Teams boten in der ersten Hälfte eigentlich Nichts, was unsere Herzen bei klirrender Kälte erwärmen konnte. Auch nach dem Seitenwechsel wurde es nicht besser, aber immerhin fiel wenigstens noch ein Tor. Nach einer Ecke konnte der baumlange AS-Verteidiger Sammy Traoré mit mehr Glück als Verstand den Ball zum entscheidenden Tor ins Gehäuse des Gastgebers bugsieren (68.). Dies lies die etwa 150 Fans der Gäste mal kurz aufwachen, aber kurz darauf schliefen alle wohl wieder ein, denn von Support war außer dem schwenken von einer Fahne und dem Zeigen von drei Doppelhaltern das ganze Spiel über nichts zu sehen. Auch von den Heimfans unter den 8.952 Zuschauern waren wir ein wenig enttäuscht und so machte man sich nach diesem schwachen Spiel mit Vorfreude auf das Derby am kommenden Tage zurück ins Hotel.
Dort angekommen wollten wir zuerst in der benachbarten Grillkette "Courtepaille" noch was Günstiges zum Essen suchen. Aber beim Blick auf die Speisekarte und die dort aufgedruckten Preise, verschlug es uns ohne eine Bestellung zu tätigen dann doch wieder in unser benachbartes Hotel. Also wurde das am Mittag erworbene Baguette vollständig gefuttert und wir machten es uns auf dem Bett gemütlich bei 2-3 Bier die Spiele der französischen Liga im TV anzuschauen. Als die Spiele und Tore alle gezeigt wurden, kamen wie üblich die Ergebnisse und die Tabelle. Ich war schon am Lesen und Snicki bekam auch nix davon mit, aber Markus gab plötzlich einen leichten Aufschrei von sich und meinte eben beim Spiel Lens gegen Lille ein "reporté" gelesen zu haben, was bedeuten würde dass das Spiel abgesagt wäre. Schnell bei den beiden anderen geklopft, aber Alex war unterwegs und Jörg hatte auch nix gesehen. Also musste Alex zu Hause anrufen und mit seinen französischen Übersetzungen einen Kumpel dazu bringen, dass er nachschaut ob es wirklich ausgefallen ist. Dies stellte sich dann wirklich so heraus und dann war erst einmal guter Rat teuer... Also blieben nur die Ideen mit den Spielen bei Excelsior Rotterdam, was uns aber aufgrund der Sinnlosigkeit als zu weit erschien. Dann bliebe noch die Wahl mit Cercle Brügge gegen Sporting Charleroi, was uns aber ebenfalls nicht sinnvoll genug erschien. Somit bliebe eigentlich nur noch das sehr reizvolle Duell zwischen dem AS Saint-Étienne und Paris St. Germain. Vier Personen waren vollkommen dafür, aber Markus war zuerst dagegen, da er am heiligen Abend morgens noch Weihnachtsgeschenke kaufen musste. Das Spiel in Saint-Étienne begann nämlich erst um 21 Uhr, was bedeuten würde, dass wir erst Morgens im Hellen heimkommen würden. Wir (besonders Alex, da er das beste Quassel-Mundwerk hat ;-) ) versuchten Markus noch zu überstimmen. Ihm wurde alles angeboten, was uns nur in den Sinn kam, so auch z.B. dass er die komplette Heimfahrt gemütlich auf dem Beifahrersitz schlafend verbringen dürfe. Aber an jenem Abend wurde es nichts und so gingen wir alle erst mal schlafen ohne zu wissen wie es am nächsten Morgen aussehen würde.

Zum 2. Teil des Berichtes geht es HIER...