Saison 2007/08

League 1 Orange

(1. Liga Frankreich)

Stade Geoffroy Guichard
(Saint-Étienne / Frankreich)

Sonntag, 23. Dezember 2007

AS Saint-Étienne -
Paris St. Germain

0:1 (0:0)


Tor:
0:1 (51.) Pegguy Luyindula


 Zuschauer: 31.219


Zum 1. Teil des Berichtes geht es HIER...

 

Nach dem Schlafen war Markus erneut etwas wortkarg und ich rechnete schon damit, dass wir entweder nach Hause fahren würden oder maximal zum Spiel nach Brügge. Nach der Markus´schen Morgen-Zigarette kam er dann ins Zimmer und fragte: "Wollen wir nicht langsam mal nach Saint-Étienne aufbrechen?" Groß war die Freude und Erleichterung bei uns Vieren und ein paar Minuten später saßen wir schon im Auto auf dem Weg ins Landesinnere. Ich am Steuer und Markus' Navi lotste uns zuerst über Straßen, die in Deutschland noch nicht einmal den Begriff "Feldweg" verdienen würden. Nach etwa 30 Kilometer kamen wir dann endlich auf gefestigte Straßen und steuerten im ersten größeren Ort gleich das "goldene M" an um Mittagessen zu uns zu nehmen. Dürfte sogar der McDoof-Länderpunkt Frankreich für mich bedeutet haben, denn trotz mehrerer Besuche in diesem Land wüsste ich nicht, wann ich vorher mal dort gewesen sein sollte. Am Ende der Mahlzeit sorgte Snicki, der Frankfurter (muss einfach erwähnt werden), für Belustigung in der Truppe, als er sich etwa die Hälfte seiner 0,5er Cola komplett über Pullover und Hose schüttete. Jaja, so sind sie die Frankfurter...
Weiter ging es kurz über ein paar Kilometer mautfreie Autobahn und an Magny-Cours vorbei, wo sich die Motorsport-Rennstrecke befindet. Wir waren zwar recht gut in der Zeit, aber auf meine Nachfrage ob wir mal hinfahren würde zwecks Besichtigung oder gar eine Runde zu drehen, ging leider keiner ein und so ging unsere Reise über französische Landstraßen weiter. Viel zu früh kamen wir über drei Stunden vor Anpfiff am Stadion an und stellten unsere Karre ziemlich nah am Stadion ab. Der Ticketschalter hatte schon offen und wir gönnten uns dieses Mal Haupttribünen-Tickets für jeweils 30 Euro um die beiden Fanblöcke des Gastgebers und auch den Gästeblock gut im Blick zu haben. Wieder den üblichen Spaziergang ums Stadion gemacht, hatten wir wohl den Fehler gemacht und uns ein klein wenig zu laut auf Deutsch zu unterhalten und schon wurden wir von zwei Ultra-Späher von ASSÉ angesprochen ob wir aus Dortmund wären, da die BVB-Jungs mit PSG rumhuren und sich für heute wohl einige angemeldet hatten. Alex erklärte ihnen auf französisch, dass wir aus Darmstadt wären. Damit konnten sie nichts anfangen, also erklärte er dass wir aus der Nähe von Frankfurt kommen würden. Mit Frankfurt konnten sie was anfangen und ließen uns in Ruhe. War ich halt mal Fan der SGayE, zwar extrem zähneknirschend, aber aus Sicherheitsgründen legte ich mal kein Veto ein. Es ging noch mal in den Fanshop für uns. Die beiden Darmstädter gingen ihre eigenen Wege und Markus, Snicki und ich setzten und noch mal ans Auto und ruhten uns noch ein wenig aus. Etwa anderthalb Stunden vor Spielbeginn gingen wir dann ins Innere des Stadions und setzten uns auf unsere Plätze ziemlich weit oben im Oberrang auf der steilen Haupttribüne. So langsam füllte sich das Stadion und jeder einzelne neue Fan im Gästeblock wurde mit Pfiffen bedacht. Beim Einlauf der Spieler präsentierten beide Hintertortribünen echt geniale Choreographien, so dass ich schon ein wenig Gänsehaut bekam. Das Spiel begann um 20:55 Uhr vor Ort, wurde aber erst ab 21 Uhr live im französischen TV übertragen, da man sich die Möglichkeit vorbehielt eventuelle Ausschreitungen raus schneiden zu können. "Les verts" begannen sehr druckvoll und hatte in Halbzeit Eins mehrere dicke Chancen, scheiterte aber entweder an PSG-Torhüter Mickael Landreau, zwei Mal am Aluminium oder am eigenen Unvermögen. PSG hingegen hatte nur eine dicke Chance, konnte diese aber ebenfalls nicht nutzen und so ging es torlos in die Halbzeit-Pause. Mit der ersten größeren Möglichkeit in den zweiten 45 Minuten ging der Gast aus Paris überraschend durch Pegguy Luyindula mit 0:1 in Führung (51.). Saint-Étienne versuchte alles, aber konnte leider nicht mehr ausgleichen. Fand ich persönlich sehr schade, denn da eh schon sehr gute Stimmung der Heimfans herrschte, hätte ich gerne mal einen Torjubel der ASSE-Supporter miterlebt. Einziger Negativpunkt war, dass die beiden Fangruppierungen leider ein wenig gegeneinander angesungen hatten. Außer beim "Paris, Paris on t´encule!" (was soviel wie "Paris, Paris wir sch**** auf euch" bedeutet) sangen beiden Kurven miteinander.
Nach dem Spiel quetschte ich mich hinten zu den Darmstädtern und Markus durfte es sich vorne "gemütlich" machen. Er schaltete das Navi ein und als jenes 788 Kilometer nach Langenselbold anzeigte, schreib ich jetzt lieber nicht meinen ersten Gedanken hier rein. Durch Schnee und Berge ging es über Dijon, Freiburg usw. in Richtung Heimat. Snicki riss drei Viertel der Strecke ab und das letzte Stück war Alex dann der Fahrer. In Selbold wurde sich von den Dreien verabschiedet und in Düdelsheim dann auch noch von Snicki. Und so war ich dann am heiligen Abend morgens um 7:30 Uhr nach über 1.800 Kilometern in zwei Tagen zu Hause angekommen.
War echt eine lustige Fahrt mit der "Achse des Bösen", sprich: 2x Offenbach, 2x Darmstadt und 1x Frankfurt :-) Aber dennoch gerne und jederzeit wieder...